Pfefferküchlerei
Leb-, Honig- oder Pfefferkuchen sind bereits seit dem 13. Jh. in aller Munde. Wo dieses süße Gebäck erfunden wurde, ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass der Name »Lebkuchen« vom mittelhochdeutschen »lebbe« (süß) abgeleitet ist und im Frankenland, im Nürnberger Gebiet seinen Ursprung hatte. Aber bereits 1293 existierte im schlesischen Schweidnitz eine »Pfefferkuchenzunft«. Dort sollen in den Klosterküchen die ersten richtigen Mixturen für Honigkuchen angerührt worden sein. Dieser »Pfefferkuchen« wurde aus bestem und lang gelagertem Honig- oder Sirupteig hergestellt, dem feine Gewürze beigegeben wurden. Zu dieser Zeit wurden fremdländische Gewürze noch mit dem Sammelbegriff "Pfeffer" bezeichnet. Das Gebäck soll den Menschen damals auch gute Dienste als Appetitanreger, Verdauungsförderer oder Medizin bei Rückenschmerzen und Fieber geleistet haben. Die Pfefferküchler fertigten das Festgebäck für alle Feste für den gesamten Jahres- und Lebenskreislauf an.
Die Pfefferküchlerei ist noch sehr in Pulsnitz (Sachsen) verbreitet, wo viele Handwerksbetriebe in Familienbesitz blieben und bis heute geheimgehaltene und immer weiter verfeinerte Rezepte verwenden. Beobachten kann man die Pfefferkuchenherstellung im Museum der Stadt Weißenberg, der „Alten Pfefferküchlerei. Es ist das einzige museal genutzte technische Denkmal des Pfefferkuchenhandwerks in Europa und darüber hinaus.